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Elektromagnetische "Strahlung" - ist ein Induktionskochfeld gefährlich?

Das Induktionskochfeld hat gegenüber herkömmlichen Keramikkochfeldern viele Vorteile: Es ist schnell, spart Energie, lässt sich präzise regulieren und minimiert die Verbrennungsgefahr, indem die Kochfelder nicht so heiß werden. Viele unserer Kunden entscheiden sich deshalb beim Ersatz eines alten Elektrokochfeldes oder beim Kauf einer neuen Küche für ein Induktions-kochfeld. Der Induktionsherd hat aber angeblich auch einen entscheidenden Nachteil: Es entstehen elektromagnetische Felder. Wenn diese eine bestimmte Intensität haben, können sie sich nachteilig auf unsere Gesundheit auswirken. Kein Wunder also, dass wir immer wieder mit Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen von Induktionskochfeldern konfrontiert werden. Wir haben uns im Web umgeschaut und schlau gemacht, wie es denn nun tatsächlich um die Gefährlichkeit von Induktionskochfelder steht. Nachstehend finden Sie eine Zusammenfassung unserer Recherchen. Diese erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit aber kann Sie bei Ihrer Meinungsbildung eventuell unterstützen.

Um zu erklären, wie ein Induktionskochfeld funktioniert, muss man eigentlich nur zwei physikalische Grundprinzipien kennen: „Strom erzeugt ein Magnetfeld.“ und „Ein Magnetfeld erzeugt Strom.“ Das Induktionskochfeld besteht aus vielen Einzelteilen. Für die Erklärung der elektromagnetischen Induktion sind aber nur ein paar Bestandteile wichtig:

· Kochtopf

· Kochplatte aus Glaskeramik

· Kupferspule

· Steckdose

„Strom erzeugt ein Magnetfeld.“

Die Spule ist ein elektrisches Bauteil, das ein Magnetfeld erzeugen kann, wenn sie an eine Stromquelle angeschlossen ist. Wenn das Kochfeld also eingeschalten wird und Strom durch die Kupferspule fließt, breitet sich ein magnetisches Wechselfeld nach oben und unten, links und rechts aus. Das Magnetfeld ist unsichtbar, hat keine Temperatur und reagiert nicht auf alle Stoffe. Es reagiert zum Beispiel nicht auf die Kochplatte aus Glaskeramik, wohl aber auf einen magnetischen Topfboden.


„Ein Magnetfeld erzeugt Strom.“

Nun kommen wir zum zweiten physikalischen Grundprinzip, das 1831 von dem englischen Naturforscher Michael Faraday entdeckt wurde. Das von der Spule ausgesendete Magnetfeld erreicht den Boden des Kochtopfes. In dem Topfboden befinden sich viele frei Elektroden, die auf das Magnetfeld reagieren. Sie fangen an sich zu bewegen und Wirbelströme entstehen. Dadurch wiederum entsteht Hitze und der Topfboden erwärmt sich. Soviel zur Funktion eines Induktionskochfeldes in Kurzform.

Allgemeines zur elektromagnetischen Strahlung

Elektromagnetische Felder können im menschlichen Körper elektrische Ströme erzeugen. Wenn die elektrischen Ströme dabei eine bestimmte Stärke überschreiten, stimulieren und reizen sie die Nerven und Muskeln akut. Die BasisDie Grenzwerte sind in Stromdichte angegeben und liegen 50x tiefer als die Stromdichte, bei der Muskel- und Nervenreizungen entstehen. Da die Stromdichte im menschlichen Körper nur unter großen Aufwand messbar ist, gibt es die Referenzwerte. Als Referenzwert wird die magnetische Flussdichte in Tesla gemessen. Wenn der Referenzwert in Ordnung ist, so ist auch der Basisgrenzwert nicht überschritten.

Für Induktionskochfelder bzw. auch alle anderen niedrigfrequentierten, magnetischen Felder gilt ein Referenzwert von 200µT. Nach heutigen, wissenschaftlichen Kenntnisstand ist die menschliche Gesundheit selbst bei einer Dauereinwirkung von 200µT nicht gefährdet. An Orten, an denen sich Menschen dauerhaft aufhalten, darf der Grenzwert dennoch nicht überschritten werden. An allen anderen Orten gilt der Grenzwert als Empfehlung.


Viele kurzzeitig betriebene, elektronische Geräte erzeugen elektromagnetische Felder und überschreiten dabei den zulässigen Grenzwert von 200µT bei weitem. Da ist es gut zu wissen, dass die Magnetfelder ihre Intensität schon bei kurzer Distanz schnell verlieren. Die magnetische Flussdichte einer Bohrmaschine beträgt zum Beispiel auf einer Distanz von 3cm ca. 800µT und liegt damit weit über dem Referenzwert. So nah hält man die Bohrmaschine jedoch selten am Körper und schon bei einem Abstand von 30cm beträgt die magnetische Induktion nur noch 3,5µT. Die nachfolgende Grafik zeigt weitere Beispiele:


Studien: Wie hoch ist die Induktionsherd-Strahlung nun wirklich?

Die weiter oben genannte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes beruht unter anderem auf den Empfehlungen und Referenzwerten der ICNIRP (Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung). In den Jahren 2006 und 2007 führte das Schweizer Bundesamt für Gesundheit eine wissenschaftliche Untersuchung durch, innerhalb derer die Einhaltung der ICNIRP-Referenzwerte bei Induktionskochherden überprüft wurde.

Die Studie erzielte folgende Ergebnisse:

· Die geltenden Referenzwerte für Abstände von 30cm vom Gerät wurden bei allen geprüften Induktionskochfeldern eingehalten.

· Bei geringeren Abständen zum Gerät wurden die Referenzwerte teilweise überschritten.

· Durch ungeeignetes Kochgeschirr (nicht ferromagnetisch, unebener Boden) entstehen höhere Streufelder.

· Durch die Nutzung kleiner Töpfe auf großen Induktionsflächen entstehen höhere Streufelder.

· Metallische Kochutensilien (z. B. Kochlöffel) können geringe Ableitströme aus der Kochgeschirr in den Körper ableiten.

· Der gleichzeitige Betrieb mehrerer Kochzonen erhöht die elektromagnetischen Streufelder nicht

Bei allen Messungen wurde die höchstmögliche Heizleistung verwendet.


Wie kann man die Induktionskochfeld-Strahlung vermeiden?

Ausgehend von diesen Ergebnissen stellt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit folgende Empfehlungen für die Nutzung von Induktionskochfeldern auf:

· Halten Sie während des Kochens einen Abstand von fünf bis zehn Zentimetern zum Kochfeld.

· Verwenden Sie ferromagnetisches Kochgeschirr mit ebenem Boden.

· Positionieren Sie das Kochgeschirr auf einer im Größenverhältnis passenden Kochzone möglichst zentriert.

· Verwenden Sie nichtmetallische Kochutensilien, zum Beispiel aus Kochlöffel aus Holz oder Kunststoff.


Was passiert durch die elektromagnetische Strahlung im menschlichen Körper?

Sehr hohe, elektromagnetischen Strömungen können die Muskeln und das Nervensystem reizen. Da die Streufelder der Induktionsherde die, durch die ICNIRP festgelegten Referenzwerte bei den Untersuchungen teilweise überschritten, ermittelten die Forscher in einem zweiten Untersuchungsschritt die Stromdichte. Wie bereits weiter oben im Text beschrieben, gelten für die Stromdichte gesonderte Grenzwerte. Nur bei Nichteinhaltung der Referenzwerte, werden die Körperströme ermittelt, da die Simulation der Stromdichte im menschlichen Körper sehr aufwendig ist.


Das beauftragte Forschungsinstitut überprüfte innerhalb der Untersuchung verschiedene Personengruppen unterschiedlichen

Geschlechts, Alters und Gewichts.

So wurden zum Beispiel auch die Körperströme bei Schwangeren und Föten gemessen.

Verschiedene Induktionsherde, darunter Einbaugeräte und mobile Kochplatten, wurden in die Untersuchung einbezogen. Außerdem unterschied man zwischen Körperströmen im Zentralnervensystem (ZNS), also in Gehirn und Rückenmark, und in peripheren Körperregionen außerhalb des Zentralnervensystems. Die Ergebnisse zu den Strömen im Zentralnervensystem sind dabei besonders wichtig, da sie besonders ausschlaggebend für die gesundheitliche Bewertung von Induktionskochfeldern sind.


Zusammenfassend kann man also sagen, dass man sich bei der Nutzung von Induktionsherden nicht allzu große Sorgen über gesundheitliche Auswirkungen auf das Zentralnervensystem machen muss. Insbesondere Einbauherde erzeugen keine kritische Stromdichte.

Eine Personengruppe sollte dann aber doch vorsichtig bei der Nutzung von Induktionskochfeldern sein: Träger von Herzschrittmachern halten sich lieber (etwas weiter) fern von der induktiven Kochplatte.

Wie kann man die Induktionskochfeld-Strahlung vermeiden?


Ausgehend von diesen Ergebnissen stellt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit folgende Empfehlungen für die Nutzung von Induktionskochfeldern auf:

· Halten Sie während des Kochens einen Abstand von fünf bis zehn Zentimetern zum Kochfeld.

· Verwenden Sie ferromagnetisches Kochgeschirr mit ebenem Boden.

· Positionieren Sie das Kochgeschirr auf einer im Größenverhältnis passenden Kochzone möglichst zentriert.

· Verwenden Sie nichtmetallische Kochutensilien, zum Beispiel aus Kochlöffel aus Holz oder Kunststoff.


Unser Fazit:

Es wird nicht alles so heiss gegessen wie es gekocht wird. Daher sind wir fest davon überzeugt, dass moderne, qualitativ hochwertige Einbauinduktionskochfelder keine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen.

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